Kooperation & Konkurrenz
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Teilprojekt 7: Kooperation und Konkurrenz unter Beobachtung: Die Entstehung der Science Studies im Zeitalter der Lebenswissenschaften (1970-1990er Jahre)

Das Projekt befasst sich mit der Entstehungsgeschichte der Science Studies, ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das das Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kritisch beleuchtet. Die Science Studies entstanden vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbrüche der 1970er Jahre: Im Zuge des Vietnamkrieges formierte sich unter europäischen und amerikanischen Wissenschaftlern eine pazifistische Gegenbewegung, die Kritik an der Verflechtung von Forschung und Rüstungsindustrie übte. Mit der Etablierung neuer Gentechnikverfahren und erster Biotech-Unternehmen in den 1970er Jahren rückten die Lebenswissenschaften in den Fokus der noch jungen Wissenschaftsforschung.

Untersucht wird, wie die Science Studies wissenschaftlichen Wettbewerb in den Lebenswissenschaften, die sich seit den 1970er Jahren zunehmend der Industrie annäherten, beobachteten und bewerteten. Die Etablierung neuer, kommerziell nutzbarer Verfahren in der Molekularbiologie, so die Arbeitshypothese, löste einen Reflexionsschub unter Natur- und Sozialwissenschaftlern aus, der die epistemische und fachliche Entwicklung der Science Studies prägte.

Das Projekt untersucht Kooperation und Konkurrenz dabei als historische Beobachtungskategorien: Als kritische Metawissenschaft reflektierte und kommentierte die frühe Science Studies Community in ethnographischen Studien Dynamiken von Kooperation und Konkurrenz im Labor und analysierte den Einfluss ökonomischer Denkmuster auf den Forschungsalltag.