Kooperation & Konkurrenz
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Teilprojekt 2: Schöngeist in der Krise? Ökonomisierung und Internationalisierung der Geisteswissenschaften in Europa, ca. 1970 bis 2000

Die jüngste Zeitgeschichte ist von dem Bewusstsein einer Krise der als nutzlos in Verruf geratenen Geisteswissenschaften gekennzeichnet. War diese Wahrnehmung berechtigt? Worin lagen ihre Ursachen? Das Projekt untersucht längerfristige Problemlagen und kurzfristige Faktoren, politische Entscheidungen und soziale Konstruktionen, welche die Situation der Geisteswissenschaften seit den 1970er Jahren bestimmten. Gefragt wird dabei, welche Wirkungen diese Bestimmungsfaktoren auf die Organisation und Selbstpositionierung der Geisteswissenschaften ausübten und welche „resilienten“ Kräfte die humanities ihrerseits entwickelten. Insbesondere historisiert dieser Zugriff die einflussreichen Leitbegriffe „Ökonomisierung“ und „Internationalisierung“, die als verschränkte Prozesse untersucht werden. Welche Dynamiken der Kooperation und Konkurrenz resultierten aus diesen Entwicklungen der Geisteswissenschaften in den 1970er bis 1990er?

Diese Fragestellung soll mit dem Ansatz der transnationalen Geschichte zunächst auf einer europäischen Untersuchungsebene diskutiert werden. Internationalisierung und Ökonomisierung werden als grenzüberschreitende Entwicklungen verstanden, die innerhalb einzelner Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft eine spezifische Dynamik entfalteten. Exemplarisch stehen hierfür Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland, in denen unterschiedliche Ansätze neoliberaler Politik und Selbstverortungen in Europa und der Welt entwickelt wurden. Im Zentrum der Untersuchung stehen eine Vielzahl von Akteuren: staatliche und nichtstaatliche Institutionen, internationale Organisationen, hochschulpolitische Gremien, Fachverbände, Individuen.