Kooperation & Konkurrenz
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Ariane Leendertz (München/Köln): Die Macht des Wettbewerbs

Zum Wandel strategischer Handlungsorientierungen in der Max-Planck-Gesellschaft seit dem späten 20. Jahrhundert

17.06.2019

Vortrag im Rahmen des Montagskolloquiums des Deutschen Museums.

Seit den 1990er Jahren veränderte sich der wissenschaftspolitische Bezugsrahmen der Max-Planck-Gesellschaft tiefgreifend. Die deutsche Forschungsorganisation begann, sich wie ein globales Wissenschaftsunternehmen zu begreifen, das auf einem weltweiten Markt um eine kleine Handvoll herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konkurrierte, die als Institutsdirektoren gewonnen werden sollten. Die MPG befand sich nach dieser Sichtweise in einem steten internationalen Wettbewerb und stand außerdem unter dauerndem Performanzdruck. Durch eine Vielzahl quantitativer Vergleichsmetriken wie Rankings und bibliometrische Kennzahlen wurden neuen Wettbewerbsbedingungen erzeugt und Positionen im Wettbewerb sichtbar gemacht. Gleichzeitig wurden seit den 1990er Jahren der ökonomische Wettbewerb und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland zu zentralen Größen der wissenschaftspolitischen Debatte und der politischen Kommunikation der MPG. Der gesellschaftliche Wert der Wissenschaft wurde zunehmend mit ökonomischer Terminologie bestimmt und die Förderung der Grundlagenforschung mit ihrem wirtschaftlichen Nutzen legitimiert. Der Wettbewerb war jetzt gewissermaßen überall und verlangte permanente Anpassung, Agilität, Dynamik und Spitzenleistungen der Organisation und ihres Personals. 

wann: Montag, 17. Juni 2019, 16:30 Uhr

wo: Alter Seminarraum, Bibliotheksbau, Museumsinsel 1

Das zentrale Thema des Montagskolloquiums im Sommersemester 2019 ist "Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften". Das gesamte Programm sehen Sie hier.